Das Neckartal ist eine der wichtigsten Transportachsen zwischen dem geschäftigen schwäbischen Raum und dem Rest der Welt. Schon die alten Römer nutzten den, damals nicht einfach zu navigierenden, Neckar für Versorgung des wenige Kilometer nördlich von ihm verlaufenden Limes. Seit über 100 Jahren haben sich Straßen und Eisenbahn ihren eigenen Weg in dieses romantische Flusstal gegraben. Während die Straßen immer breiter und von der Nutzung her effektiver wurden, kämpft die Bahn seit der Revolution des Individualverkehrs mit ihrer Effizienz auf dieser Strecke. Als Erstes wurden viele Bahnhöfe in Haltepunkte umfunktioniert. Die Umschlagpunkte für Gepäck- und Güterversand wurden aufgelöst und der Service für den Passagier spätestens mit Einführung der Computertechnik bei der Bahn stark vereinfacht. Jetzt stehen diese schönen alten Bahngebäude entweder leer oder werden als Spekulationsobjekte missbraucht. So ist dieses Gebäude zwar in einem guten äußerlichen Zustand. Doch ist bei näherem Hinsehen offensichtlich, dass in den Jahren 2015 bis 2017 viele Generationen von Flüchtlingen hier durchgeschleift wurden. Zeugen dieser Zeit sind die vielen Satellitenantennen und das Kabelgewirr an der Fassade. Mit ausreichend Abstand und etwas zeichnerischer Freiheit habe ich diese Technikexponate von dem Gebäude wieder wegrenoviert...

