Doch irgendwie bekam ich nie die Kurve, bis die letzten warmen Sommerstunden mit der ersten Herbstluft mich am 16. September nach draußen zogen. Ernsttal ist einer der vielen kleinen Orte in dem Grenzbereich zwischen Bayern, Baden Württemberg und Hessen, deren Bestand noch im Besitz des Fürsten zu Leiningen ist.
Ich entschloss mich dazu, die Gebäude der "Fürstlich Leining'schen Brauerei Ernstthal Baden" frontal im spätnachmittaglichen Licht zu malen.
Während der Malerei wie auch besonders in netten Gesprächen davor lernte ich von dem einzigen verbleibenden Ur-Ernsttaler viel über den Ort und besonders auch über die Brauerei. Letztlich besteht dieser Gebäudekomplex aus einer monströsen unterirdischen Anlage, deren Zu- und Durchgänge leider inzwischen zum Teil verschüttet, respektive aus Sicherheits- wie auch aus Naturschutzgründen dem normalen Publikum nicht mehr zugänglich sind.
Da ich mir die Zeit zwischen 17 und 19 Uhr zum Malen ausgesucht habe und von den jeweils zwei Stunden viel Zeit verquatscht habe, bin ich an insgesamt vier Nachmittagen vor Ort zum Malen gewesen. Der Abschlusstermin wurde jedoch wegen des Wetters erst fast vier Wochen nach dem Beginn der Arbeiten absolviert.Inzwischen war auch die anfänglich im Vordergrund stehende Bank weggeräumt worden. Nur die Hühner begleiteten mich in meiner Malerei weiterhin treu und neugierig. Ich gehe mal davon aus, dass der Geruch des Leinöls die Hühner sehr interessierte.