Ein unterlassener Facebook-Post...
Heidelberg hatte für mich auf den ersten Blick eher den Charme einer abgehalfterten Nutte einer Beamtenstadt. Nach außen hin gibt sich die Stadt auch viel Mühe, diesen Eindruck beizubehalten. Zwar wird hier und dort ein wenig Farbe aufgetragen und der eine oder andere Schandfleck hinter einem Bauzaun versteckt. Doch der Schmutz an den meistgenutzten Stellen und die konservative Art der Substanzerhaltung erlauben es dem Besucher, das harte Leben dieser Studentenstadt sofort zu erkennen. Aber es gibt, wie auch bei der Dame des horizontalen Gewerbes, kleine Momente, in denen die alte Schönheit der Stadt zu erkennen ist. An solch einem Moment konnte ich teilhaben, als ich das, von der Mittagssonne gezielt angestrahlte Haus in der Ziegelgasse 11 sah. Die Fassade leuchtete in all ihren Farben, das Holzwerk wirkte frisch und lebendig und die rankenden Pflanzen mit ihren weißen Blüten taten ihr Übriges, mich mit dem Anblick des Hauses zu faszinieren. Schnell waren Stift und Papier gezückt und das Bild festgehalten. Allerdings nicht schnell genug, um mit dem abschließenden Foto noch dieses Szenario dokumentieren zu können. So ist es nun einmal mit dem Malen und dem Fotografieren. Es geht nur eins zur gleichen Zeit...