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Mittwoch, 22. Dezember 2021

Es weihnachtet schon wieder

Genießt Euer Weihnachten! 

Und zwar so, wie es für Euch am besten ist!
Und habt die Stärke, in den Momenten, die nicht so toll sind, schöne Elemente zu entdecken!


Für mich besteht Weihnachten darin, von all den Ängsten und Befürchtungen um dieses Fest weg und zu einem inneren Frieden und zu innerer Dankbarkeit dafür zu finden, dass ich so leben kann, wie ich lebe. Und dass ich mit dem Menschen zusammen leben darf, der mir so viel bedeutet! 

Zu diesem Leben gehört auch, dass ich, wie im Dezember 2019, für ein paar Stunden meinen Frieden malend auf dem Weihnachtsmarkt in Michelstadt im Odenwald finde. Solche Erlebnisse prägen sich tief in mir ein und zeigen mir, dass das Leben mir immer wieder tolle, lebens- und erinnerungswerte Momente schenkt. Was will ich mehr?

All den Menschen, die mich auch in diesem Jahr wieder durch mein Leben begleitet und mir Freude, Unterstützung, Halt und Gesundheit geschenkt haben, möchte ich hiermit danken und Euch wünschen, dass Ihr diese Weihnachtszeit so wie das neue und auch alle kommenden Jahre mit viel glücklichen Momenten in guter Gesundheit und Zufriedenheit erlebt!


Samstag, 6. November 2021

06.11.2021 Burg Hirschhorn Blick durch das Nordtor auf den Torbau

 Erst das Bild, dann das Photo


In der Sommerzeit fällt es eher selten auf, dass ich grundsätzlich erst mein Bild fertig stelle, bevor ich das gemalte Sujet fotografiere, also das Referenzbild erstelle. Im Winter jedoch fällt dieses Vorgehen auf, da nicht selten das Bild gerade noch im Dämmerlicht fertig gestellt wurde, das Referenzfoto jedoch erst in der Dunkelheit gemacht wird.

So habe ich auch gestern erst relativ spät in dem Blick durch das Nordtor der Burg Hirschhorn auf den Torbau ein nettes Motiv gefunden, dass ich bei gelegentlichem Nieselregen sogar im Auto in eine Zeichnung übernehmen konnte. Da dieses Bild nicht ganz frei von Details ist, habe ich mich bis in die späte Dämmerung damit beschäftigt. Entsprechend überrascht war ich, als plötzlich die Beleuchtung ansprang und eine ganz neue Stimmung vermittelte. Zum Glück war zu diesem Zeitpunkt nur noch das Straßenpflaster fertig zu stellen. Doch die Fotos von dem Motiv konnte ich nur noch bei dieser Beleuchtung anfertigen.

Warum fotografiere ich erst nach Fertigstellung meines Bildes?

Seitdem ich Anfang 2018 mit der realistischen Malerei angefangen habe, treibt mich der Ehrgeiz, Bilder nicht Zuhause nach Fotos zu malen oder auch nur fertig zu stellen. Dieser Ehrgeiz ist einerseits von den Grundgedanken des Urban Sketching oder der Plein-Air Malerei getrieben, nach denen man vor Ort Motive erfasst und abbildet, um eine deutlich höhere Authentizität als bei Studioarbeiten zu erreichen. Zusätzlich habe ich mir vorgenommen, meine Ausflüge und Erlebnisse nur noch mittels meiner Bilder zu dokumentieren. Die moderne Fotografie war mir einfach zu beliebig, oberflächlich und irrelevant geworden. Ich wollte nicht so bildlich erleben, wie die Millionen von Touristen zum Beispiel auf der alten Brücke von Heidelberg es tun: Mit einem elektronischen Bilderfassungsgerät ausgerüstet werden innerhalb weniger Minuten hunderte Bilder geschossen, von denen wenig später eins noch per WhatsApp, Instagram oder Facebook mit der Welt geteilt wird, um dann mit dem Rest der Bilder im Nirvana eines riesigen Servers auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.
 
Natürlich halte ich diesen Grundsatz nicht immer durch. Auch ich habe zum Beispiel aus Zeitgründen Fotos von einem komplizierten Motiv angefertigt, um das begonnene Bild oder eine Bildidee daheim fertig stellen zu können. Dabei musste ich allerdings feststellen, dass für mich die Spannung des Malens und Zeichnens an dem heimischen Schreibtisch oder der Staffelei im Atelier zusammenbricht. Entsprechend muss ich zugeben, dass von vielen geplanten oder nachträglich fertig zu stellenden Bildern bisher noch nicht einmal eine Handvoll dieser Projekte umgesetzt wurden. Das hat auf der einen Seite natürlich den Grund, dass ich mich Plein-Air, also direkt vor Ort, malend wesentlich wohler fühle als im Retortenprozess zu Hause. Andererseits habe ich auch merken müssen, dass der gesamte Prozess der Motiverfassung, Abstraktion und Komprimierung auf brutale Weise unterminiert wird, wenn ein unveränderliches Foto als Grundlage des Bildes vor mir liegt. Dabei kommt es immer mehr zu einem Kopier- oder Anpassungsvorgang. Letzterer gerade dann, wenn das Bild vor Ort angefangen wurde und ich dann "in Ruhe" plötzlich noch Unterschiede in den Details zwischen Foto und Skizze entdecke, die entweder korrekt zusammenpassen oder mittels irgendwelcher Kunstgriffe zusammengefügt werden müssen. Meine große Liebe sind diese Bilder nicht. Auch wenn ich mich mit der Zeit schon mit ihnen identifiziere kann.

Sonntag, 31. Oktober 2021

31. Oktober - Bild der Burg Zwingenberg

 Darf ich die Entstehung als schwere Geburt bezeichnen?


Manchmal versucht man, Sprache mittels Metaphern intensiver zu gestalten und denkt dabei überhaupt nicht mehr darüber nach, welchen Sinn das verwendete sprachliche Bild tatsächlich erfüllt. So hatte ich mich ein Weilchen darüber geärgert, dass ich einfach nicht mit dem Plein-Air-Aquarell der Burg Zwingenberg (Neckar) fertig wurde. Vier Termine habe ich benötigt, zu denen ich am ersten Tag bei nachlassendem Sonnenlicht die Skizzierung vornahm. Am zweiten Tag nahm ich den Hund mit, der Beschäftigung forderte, so, dass ich gerade mal eben den Hintergrund anlegen konnte. Am dritten Tag hätte ich es fast geschafft, hätte die Sonne vielleicht noch eine klitzekleine Extrarunde über dem Odenwald eingelegt. Aus meiner Sicht ließ sich dieser langwierige Entstehungsprozess bildlich als schwere Geburt bezeichnen.

Im Grunde genommen muss ich jedoch zugeben, dass ich diesen Begriff für abwertend gegenüber dem Geburtsprozess empfinde. Denn eine schwere Geburt hatte vor über 27 Jahren meine damalige Frau bei der Entbindung meiner ältesten Tochter. Und die Schwere dieser Geburt zeichnete sich durch absolut fiese Eigenschaften aus. Damals waren wir und dabei natürlich hauptsächlich meine Frau hilflos den kräftezehrenden Wehen für über 36 Stunden ausgesetzt. Die Hebammen schickten sie immer wieder weg, bis dann irgendwann wohl der richtige Zeitpunkt eintrat. Selbst dann ging es mit der Hilflosigkeit weiter. Die Kräfte meiner Frau waren aufgezehrt, das Baby drohte im Geburtskanal zu ersticken und insgesamt war die Situation einfach nur übel. Meine damalige Frau sowie meine Tochter bewundere ich immer noch dafür, dass sie diese Geburtstortur überstanden haben! 

Wer so eine echte schwere Geburt als einen Prozess des (Mit-) Leidens, der Hilflosigkeit, der Ausgesetztheit und der Angst miterlebt hat, wird zu recht infrage stellen dürfen, wieso ein langwieriger Schaffensprozess derart dreist mit einer schweren Geburt gleichgesetzt wird.

Freitag, 22. Oktober 2021

Entstehung des Ölbildes einer ehemaligen Tankstelle bei Bad König am 16.1.20

Wie entsteht so ein Bild einer ehemaligen Tankstelle?


Die von mir hoch geschätzte amerikanische Malerin
Jessica Henry Gray macht sich gerne vor dem Malen ein paar Konzeptentwürfe für das zu erstellende Bild in ihr Notizbuch. Der ebenfalls von mir hoch geschätzte deutsche Urban Sketcher und Designer Jens Hübner hingegen baut sich in seine Bilder einen Rahmen von ungefähr einem Viertel der Größe des Papierformats, in dem die für ihn wichtigsten Bildelemente dargestellt werden sollen. Die Bereiche außerhalb des Rahmens hingegen haben nur noch eine zweitrangige Bedeutung, sind meistens weniger deutlich abgebildet und werden von Jens Hübner auch gerne einfach weiß gelassen. Thomas Freund, der mich mit seiner unfassbaren Geduld mit den Geheimnissen der Plein-Air-Ölmalerei vertraut gemacht hat, springt im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Künstlern nahezu direkt in das kalte Wasser. Er nimmt eine dunkle Farbe, verdünnt diese mit Terpentinöl, und macht sich mit einem schmalen Borstenpinsel eine Vorskizze seines Vorhabens direkt auf seinen Malgrund. Die verdünnte Ölfarbe lässt sich gut mit einem terpentingetränkten Lappen wieder entfernen, so dass Korrekturen des Konzeptes jederzeit möglich sind.

Ich hingegen in meiner noch etwas mageren Weisheit habe anfänglich nach alter Maler Sitte mittels Kohle mein Vorhaben auf die Leinwand skizziert, indem ich als Erstes den oben erwähnten Rahmen von Jens Hübner in das Bild platzierte und mich dann skizzierend von dem Kern des Bildes in die Außenbereiche vorarbeitete. Die Kohle habe ich längst aufgegeben. Denn sie stellt für die folgenden Arbeitsschritte ein unangenehme Herausforderung dar, wenn verdünnte Ölfarbe sich mit ihr vermischt und ich auf dem Bild unsaubere Farben erhalte. Inzwischen zeichne ich nur noch mit Ölfarbe und Pinsel.


Von dieser Zeichnung aus geht es dann für mich nicht selten mit dem selben Pinsel weiter, indem ich den deckenden Hintergrund mittels ebenfalls stark verdünnter Ölfarbe auftrage. Dieser Hintergrund stellt im Grunde die dunkelste Grundfarbe der jeweiligen Flächen dar. Auf diese Weise steht mir nach dem recht zügigen Antrocknen der ersten Farbschicht ein Fundament des Bildes zur Verfügung, welches ich "nur noch" in der nun folgenden Schicht mit den korrekten Farben auszumalen habe. 

  
Das kann jedoch dauern! Denn anders als bei der Aquarellmalerei muss ich beim Ölbild jede Schattierung und jedes Licht farblich genau abmischen und auftragen. "Mal eben" mit einem Violettton über die Schattenpartien drüberziehen geht in Öl leider nicht! Abhängig vom verfügbaren Licht und Wetter besteht nebenbei noch die Aufgabe, Farben und Schattierungen konsistent fortzuführen. Ist das aus irgendeinem Grunde nicht möglich, weil zum Beispiel eine Abenddämmerung alles blau färbt oder ein Regenguss das Weiterarbeiten unmöglich macht, muss ich halt abbrechen und an einem der Folgetage an den Ort des Geschehens wiederkehren, um das Bild fertig zu stellen.



Auch Erschöpfung, Unterkühlung, Hitze, Hunger und Durst können die Fähigkeiten, ein Bild vernünftig zu vollenden, erheblich beeinträchtigen. Um den störenden Einfluss der letzten beiden Faktoren zu minimieren, halte ich in meinem Auto auch immer eine kleine Campingküche und ausreichend Essen verfügbar. Eine Campingliege als Bett ermöglicht es mir, auch mal ein kleines Nickerchen abzuhalten, wenn Augen, Verstand und Finger durch die Müdigkeit ihre Kooperationsbereitschaft aufkündigen. 

In dieser, für einen Maler doch sehr luxuriösen Aufstellung kann ich es mir dann auch leisten, während der Autoreise spontan und ziemlich unvorbereitet ein Motiv in Angriff zu nehmen. 

Auf diese Weise ist das Bild "Ehemalige Tankstelle bei Bad König" während einer Autofahrt auf der B45 entstanden, die als eine der Magistralen den Odenwald von Norden nach Süden zwischen Dieburg und Eberbach durchschneidet. Häufig bin ich an diesem Objekt einer, zu einem kleinen Wohnhaus umgebauten, ehemaligen Tankstelle vorbei gefahren. Doch an diesem 16. Januar 2020 sorgte das winterliche Licht dafür, dass mich das Gelb des Gebäudes dazu motivierte, mich malerisch mit dem Szenario auseinander zu setzen. Vorgemalt habe ich das Bild zur Mittagszeit, bis mich mein Hunger wie auch die niedrigen Temperaturen dazu zwangen, die Leistungsbereitschaft meiner Körperfunktionen mittels warmer Küche und einer guten Menge heißen Kaffees wieder herzustellen. Die Verzögerung der Pause brachte mir eine neue Lichtstimmung, als ich den Spachtel wieder in die Hand nahm. Das dezente Lila des Nachmittagshimmels gefiel mir derart gut, dass ich es mit in das Bild übernahm. Irgendwann, kurz vor dem sehr frühen Sonnenuntergang war das Bild beendet und der Malplatz wieder geräumt. Das Bild habe ich dann auf der Staffelei eingespannt horizontal im Auto liegend nach Hause transportiert. Auf der Heimfahrt sorgte die Heizung dafür, dass sich die langsam eingetretene Unterkühlung wieder fing und ich somit aufgewärmt, müde und zufrieden die Heimat erreichte. 

Da ich nicht immer während einer Fahrt die Zeit für ein Bild eingeplant habe und sich mir gelegentlich auch mehr als eine Malstelle empfiehlt, markiere ich mir immer wieder in Google Maps Orte, die ich gerne einmal malen möchte. Nicht selten dauert es sehr lange, bis ich diese dann auch tatsächlich in Angriff nehme, da mich meistens spontane Entscheidungen zur Schaffung eines Bildes wesentlich mehr begeistern. Aber auch nur, weil ich mir keine Sorgen um meine Versorgung während des Malprozesses zu machen brauche.

Montag, 9. September 2019

04. bis 09. September 2019 Meine Schutzheiligen in Ostfriesland

Schutzheilige in Ostfriesland?

Lukas ist der Schutzheilige von uns Kunstmalern. Er ist nicht der erste dokumentierte Maler, er ist kein berühmter heiliger Maler aber er hat etwas getan, was ihn in für diese Rolle geprägt hat: Er hat als erster und vielleicht einziger für die Jungfrau Maria als Auftragsarbeit ein Portrait angefertigt. Diese, wahrscheinlich auch erste Ikone ließ ihn in die Rolle des Schutzheiligen unserer Zunft, der "Lukasgilde" schlüpfen. Man muss allerdings wissen, dass er ebenfalls Schutzheiliger der Ärzte, Chirurgen und der Kranken, der Metzger und des Viehs ist. Gerade bei den letzten Beiden hat er sicherlich so manch einen Interessenkonflikt auszustehen, der dem seiner derzeitigen irdischen Vertreterin Julia Klöckner entspricht. Und mit dieser Dame komme ich auch wieder zurück nach Ostfriesland.

Donnerstag, 5. September 2019

04. und 05.September 2019 Kindheitserinnerungen im Bremer Hafen


Bjoern Steffen
ist in Bremen.
14. September

Älter zu werden, ist ja eigentlich eine interessante Angelegenheit. Man selber bemerkt es im Grunde eher nicht. Und wären da nicht die eigenen Kinder und Eltern, so könnte man mutmaßen, die Zeit würde still stehen. Dennoch kommt gelegentlich die knallharte Konfrontation mit der Zeit zustande. Solche Momente erlebte ich am 04. und 05. September in Bremen.de, als ich mich zum Zeichnen in den Hafen dieser schönen Hansestadt begab. Dort musste ich feststellen, dass Hafenbecken, an denen ich noch mit meiner Großmutter stand, inzwischen verschwunden waren, um einem modernen, weltweit stereotypen, "Waterfront-Lebensstil" Platz zu machen. Dennoch war hier und da ein wenig Rest-Leben im Hafen wahrzunehmen. Auch, wenn sich selbst dort erhebliche Veränderungen zeigten. So war eines der Glanzstücke, das Stammhaus der Firma Kaffee HAG inzwischen nur noch ein traurig und leer vor sich dahin träumender Backsteinkomplex, von dem man seitens der Bremer Traditionsrösterei Lloyd Caffee den "Der Marmorsaal im historischen Kaffee-HAG-Gebäude" für Führungen und Veranstaltungen erhalten hat.

Sonntag, 1. September 2019

01. September 2019 Auf dem Ritterfest in Hirschhorn

Bjoern Steffen ist in
Hirschhorn, Hessen, Germany.

Trotz aller Befürchtungen der Insider hoffe ich, dass es am 01.09. nicht die letzte Gelegenheit war, dass einmalige Ritterfest Hirschhorn besuchen zu können. Leider war ich an dem Tag nicht so richtig fit und habe nur einen jungen Schausteller an einem mittelalterlichen Schreinerstand skizziert. Dennoch war es ein Genuss, die vielen Stände und das Zeltdorf der Marketender mit Augen, Nase und Ohren erfassen zu können. Hoffen wir, dass die Carnevalgesellschaft Hirschhorner Ritter 1967 e.v. das Unmögliche möglich macht und trotz des unfassbaren Aufwandes und aller Nachwuchssorgen auch die nächsten Jahre noch den Markt betreibt...
Edit:
Wie fit ich an dem Tag war, fällt mir gerade eben erst auf:
Die Ortsangabe der Bildunterschrift ist natürlich nicht korrekt. Lustig daran ist, dass es von meinem Wohnort in Eberbach einmal Flussabwärts das wundervolle Schloss Hirschhorn sowie in gleicher Entfernung Flussaufwärts die Burg Zwingenberg gibt und ich diese beiden Orte permanent verwechsele. Mit einem dezenten Schmunzeln schiebe ich die Schuld an diesem Fehler dem Alterungsprozess zu...


Sonntag, 25. August 2019

17. bis 25. August 2019 Ich lerne Ölmalen

Malkurs und Urban Sketches in Friedrichstadt

Nach meiner Anreise am 17. und kulinarischen Akklimatisierung am 18. August, begann am 19.08. der Plein-Air-Malkurs bei Thomas Freund
Schon der erste Tag begann nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem noch kürzeren Theorieteil mit dem Kennenlernen des Ölmalens im Zentrum von Friedrichstadt. Dabei erschreckte mich die Komplexität des Medium so sehr, dass ich in meiner unglaublichen Ungeduld mit mir selber schon am ersten Tag daran dachte, den Kurs gleich wieder hinzuschmeißen. Und das, obwohl sich Thomas Freund als ein sehr einfühlsamer und angenehmer Kursleiter entpuppte. Was mich beim Ölmalen aber auch im Kurs so herausgefordert hat, gebe ich im nächsten Post von mir. Letztlich habe ich doch auch von diesem Tag viel für mich mitgenommen. Nur reichte es einfach nicht mehr für ein fertiges Bild.
Der 20. August führte uns vormittags an den Eiderstrand von Süderstapel. Bei nettem Wolkenspiel und interessanten Lichtreflexen war gerade so vor der Mittagspause mein erstes Ölbild fertig geworden. Allerdings hatte ich zugunsten der Farbmischprobleme auf eine interessante Komposition mit lebendigen Details verzichtet. 

Samstag, 24. August 2019

Kunstkurse haben so ihre Tücken. Für mich...

Organisation trifft Anarchisten oder warum ich mir mit Kursen so schwer tue

in der Zeit vom 19. bis zum 23. August 2019 habe ich an einem Plein-Air Öl-Malkurs unter der Leitung von Thomas Freund in Friedrichstadt teilgenommen, den ich zum Anlass nehmen will, ein paar Worte über mein Verhältnis zu Malkurse zu verlieren. Bei der Gelegenheit lasse ich mich auch noch etwas über die Plein-Air Ölmalerei aus.
Plein-Air-Kurse haben im Allgemeinen die Eigenschaft, in freier Landschaft abgehalten zu werden. Zur Belustigung der Kursteilnehmer wird seitens der Kursleitung dabei penibel darauf geachtet, dass sich durch regelmäßige Standortwechsel keine Langeweile bei den KundInnen einstellt. Zwischendrin werden noch Mittagspausen und Ab- und Anfahrten sowie Demos und Briefings eingetaktet. Insofern ist es nicht unüblich, von der rechnerisch verfügbaren Zeit gerne einmal zwei Drittel für das Rahmenprogramm abziehen zu können, bevor dann endlich das verbliebene Drittel malend genutzt werden kann. Für mich als Öl-Anfänger ein nahezu unüberwindbares zeitliches Problem. Denn die automatischen Abläufe des Aquarellisten werden im Ölmalprozess mal eben auf den Kopf gestellt:
Vorzeichnung am liebsten mit dem Pinsel und stark verdünnter, dunkler, Farbe, da Kohle, Rötel und Grafit sich gerne mit dem Terpentin wieder anlösen und so eine unangenehme und vor Allem unerwünschte Tönung in die erste Schicht bringen.
Dann die Vormalung, in der die dunkelsten Töne der jeweiligen Flächen ebenfalls stark verdünnt aufgetragen werden.
Anschließend das einschichtige Aufbringen der zielgenau gemischten Farben. Dieser butterweichen pastösen Schicht sollte keine weitere folgen, da wir ja im Plein-Air-Bereich eher selten die Möglichkeit haben, in Analogie zum Aquarell die Trocknung abzuwarten. Bei dem Versuch dürften schon einige Generationen von Ölmalern den Hungertod gestorben sein.
Dann aber doch, wenn der Dozent gerade einem den Rücken kehrt, noch ein paar helle Höhungen und Variationen mit der Geschicklichkeit eines Haut-Transplantateurs auf den wabbeligen Untergrund auflegen und hier und da nach erhaltenem Feedback das selbige wieder abzukratzen und durch eine andere Farbgebung ersetzen.

Sonntag, 30. Juni 2019

30. Juni 2019 Ein Mittag unter 40° Celsius. Zum Glück gab es Kaffee zum Aufwärmen...

Heute mit ein paar netten Leuten auf ein wärmendes Getränk in dem Café am Rathaus in Hirschhorn, Hessen, Germany getroffen. Bei der Gelegenheit habe ich gleich zwei Ansichten der hübschen Stadt in mein Repertoire aufgenommen. Hirschhorn ist nicht nur wegen der wirklich sehenswerten Altstadt eine Reise wert. Auch die Burg Hirschhorn und das alljährlich Ende August oder Anfang September stattfindende Hirschhorn Ritterfest, welches von der Carnevalgesellschaft Hirschhorner Ritter 1967 e.v. komplett in Eigenregie abgehalten wird, sollte man unbedingt einmal erlebt haben.





Mittwoch, 26. Juni 2019

26. Juni 2019 Nur der Mond schaut (am hellen Tage) zu...

Heute mal wieder auf dem Hundi-Spaziergang ein Bildchen gemalt. Dieses Mal musste das "Kirchel" bei Eberbach dran glauben. Was mich beim Malen total überraschte, war der, trotz des harten Lichts deutlich sichtbare, Mond im Hintergrund.



Dienstag, 25. Juni 2019

25. Juni 2019 Selbstversuch für die Gemeinde hitzegeplagter Urban Sketcher

Heute wurden bisherige Hypothesen und Studienergebnisse über die Auswirkungen der Kombination von Hitze und Bier im Rahmen eines umfassenden Triple-Versuches an einer Person mit Pauken und Trompeten widerlegt!!!

Versuchsstadium 1:

Die Person skizziert bei 33° Celsius eine Straßenlampe.

Hypothese: 

Marginale Fehler durch Konzentrationsschwäche.

Ergebnis: 

Verheerende Fehler bei Erfassen und Wiedergabe des Lampenkörpers.

Versuchsstadium 2:

Der Person wird ein kühles Weizenbier und ein leerer Wassertankpinsel ausgehändigt. Mit dem Auftrag, dass Bild zu kolorieren.

Hypothese:

Die Person trinkt das Bier aus und verlangt nach einem Espresso mit einem Glas Wasser, um so den Frust der kritischen Skizze zu kompensieren und danach mittels Koffein mit erhöhter Aufmerksamkeit den mit dem Wasser gefüllten Pinsel zu schwingen.

Ergebnis: 


Person lässt das Bier stehen und füllt den Pinsel mit dem frisch gezapften Bier.

Versuchsstadium 3:

Arbeitsgeschwindigkeit und Reaktionsvermögen der Person werden während des Kolorierens erfasst, nachdem zumindest einige Schluck Bier eingenommen wurden.

Hypothese:

Die Person wird deutlich langsamer als üblich, dafür aber fehlerhafter arbeiten. Probleme beim Anmischen und Auftragen der Farben werden verlangsamt wahrgenommen und nur bedingt kompensiert.

Ergebnis: 


Der mit dem kohlensäurehaltigen Getränk gefüllte Pinsel sprüht die Farben förmlich auf das trockene Papier, so, dass plötzlich nass ihn nass gearbeitet wird. Der Proband reagiert schnell und besonnen auf die Situation, trinkt zur Abkühlung noch ein paar weitere Schluck und malt sein Bild in aller Ruhe konzentriert zuende.
Es ist also nachgewiesen, dass Weizenbier die Synapsen eines Urban Sketchers deutlich beschleunigt arbeiten lassen kann und dass die Qualität durch die Einnahme von Alkohol bei Hitze sich sogar verbessert werden kann...
Das Bild wurde vor dem Braumeister in Eberbach mit Blick auf die Brühlstraße gemalt.

Freitag, 21. Juni 2019

21. Juni 2019 Ein kleiner Umweg über Miltenberg

Heute die Rückfahrt am Main zum Besuch von Miltenberg genutzt. Neben ein paar Einkäufen zur Absicherung meiner Tabaksucht hatte ich auch noch ein paar Minuten Zeit zum Zeichnen des Würzburger Tors.




Dienstag, 11. Juni 2019

11. Juni 2019 Der richtige Bruchteil einer Sekunde

Manche Zufälle sind schon gewaltig zufällig

Heute kam ich von einem Termin aus Hessen zurück, als mich die Idee beseelte, mir mal den, am Wegesrande liegenden, Ort Obernburg anzusehen und eventuell auch die eine oder andere Zeichnung dort anzufertigen. Ich hatte gerade eingeparkt und war dabei, aus dem Auto auszusteigen, als ich plötzlich von so einem typischen Rentner in seinem Qashqai angehupt wurde. Meine erste Reaktion war, mich über diese Typen zu ärgern, die es nicht mögen, wenn man ihnen ihren Standardparkplatz wegnimmt. Doch dann winkte der Mensch fröhlich und ich erkannte plötzlich einen ehemaligen Kollegen, den ich seit 2016 nicht mehr gesehen habe. Schnell verabredeten wir uns für den Nachmittag auf einen Kaffee bei ihm zu Hause. Die zu überbrückende Zeit nutzte ich, um die Gumpenburg zu malen. So konnte ich auch gleich ein, zu mir passendes, Gastgeschenk mitbringen. 



11. Juni 2019 Der Pulverturm von Eberbach

Der Pulverturm in Eberbach ist eindeutig eines meiner hiesigen Lieblingsmotive. Er hat dank seiner geöffneten L-Form, mit der er eine Ecke der Stadtmauer schließt, die interessante Eigenschaft, aus jedem Betrachtungswinkel eine neue Silhouette darzustellen. So wirkt er von außen stämmig aber von den jeweiligen Stadtmauern aus eher filigran verwinkelt. Die großen Uhren machen auf mich den gleichen Eindruck, wie eine überdimensionierte Taucheruhr am zarten Unterarm einer schlanken Frau. So lappt das Ziffernblatt über die darunter liegenden Fensterlaibungen hinaus.
Ich würde mich nicht wundern, wenn die Größe der Uhr von einem Bürgermeister bestimmt wurde, der ein bereits existierendes Gegenstück in einer der konkurrierenden Kleinstädte am Neckar getoppt sehen wollte.
Für dieses Bild hatte ich mir ein gemütliches Plätzchen auf der Krone der südlichen Stadtmauer mit Blick nach Westen gewählt. Ich hoffe, es gefällt Euch ebenso wie mir.

Montag, 10. Juni 2019

09. und 10. Juni 2019 Im Garten meiner Eltern und in Windheim an der Weser

Zu Pfingsten machte ich mich mit dem Auto auf den Weg von Eberbach in den Bremer Norden, wo sich meine nicht mehr ganz so jungen Eltern wacker mit den täglichen Gemeinheiten des Lebens herumschlagen. Von der Hinfahrt ein wenig ermüdet, hatte ich an den folgenden Tagen eher weniger Lust, auf Zeichen- und Erkundungstour zu gehen. Auch gab es im suburbanen Garten meiner Eltern noch einen schön angelegten Gartenteich abzubilden.
Auf der Heimfahrt am Pfingstmontag tat mir der Verkehr den Gefallen, ab Nienburg die Autobahn derart zu verstopfen, dass ich mich kurzerhand auf die, dem Lauf der Weser bis Minden folgende, Landstraße begab.
Irgendwann unterwegs verleitete mich ein kleines Schild dazu, mich auf einen weiteren Umweg unbekannten Ausmaßes zu einem Café No 2 einzulassen. Nach recht langer Fahrerei fand ich dann im Örtchen Windheim "Alter Mittelpunkt an der Weser" das "Lüttke Hues", einer, in 2019 320 Jahre alten Hofstatt. Neben einem Storchenmuseum und einem Café- und Restaurantbetrieb wird das Haus mit der riesigen Dreiständerhalle auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Dieses Gebäude malte ich von außen bei...
... natürlich wieder einmal einem leckeren Kuchen, einem großen Milchkaffee und meiner obligatorischen Pfeife... 😊





Freitag, 7. Juni 2019

05. bis 07. Juni 2019 Skizzen auf der Hunderunde und beim Pfeifenstammtisch

Die warmen Tage des Juni kommen gerade erst so richtig in Fahrt. Eigentlich ein guter Grund für mich Hitzeflüchtling, irgendwelche Aufgaben im kühlen Keller oder der Garage zu suchen.
Nur Ab- und zu muss eben auch mal der Hund bewegt werden. Der Vorteil: Unser Haus liegt direkt am Waldrand, so dass ich mit dem Hund schnell in die frische Waldluft abtauchen konnte. Bei einer der Gelegenheiten malte ich am 05.06. die Hofanlage am gegenüberliegenden Breitenstein.
Zwei Tage später nutzte ich das recht harte Mittagslicht auf einem weiteren Hundespaziergang für ein Bild des Betriebsgebäudes des Steinbruches in Rockenau bei Eberbach, Baden-Wurttemberg, Germany.
Am Abend folgte noch ein Treffen des Pfeifenstammtisches unseres schönen Ortes, wo ich mich versuchte, ein Mitglied zügig und halb-blind zu zeichnen. Den Abschluss machten wir wieder in unserer Stammkneipe, wo ich mir noch eine letzte Zeichnung des Ambientes leistete, bevor auch dieser Tag herum war.







Freitag, 31. Mai 2019

23. bis 31. Mai 2019 Weiter geht es in Eberbach mit Studien, Häusern und Kirchen

Endlich wieder in Eberbach, Baden-Wurttemberg, Germany zurück, nutzte ich das gute Wetter am 23. Mai, um mich wieder einmal im Eis café Venezia bei einem guten Latte Macchiato und einer Pfeife mit dem Geschehen auf unserem neuen Markt zu beschäftigen. Ich finde es immer wieder interessant, zu sehen, wie geschäftig das Leben selbst hier in dieser Kleinststadt ist. Nebenbei skizzierte ich noch die Fassade unserer evangelischen Kirche.
Zwei Tage später fand bei uns ein Treffen von Fans Bremer Autos statt. Nun mag ein junger Mensch sich fragen, um was für "Autos" es sich hierbei handeln mag.
Unter anderem waren dieses Autos der Marken Lloyd, Borgward und Goliath.
Da mir leider an diesem Tag nicht besonders viel Zeit zur Verfügung stand, malte ich nur einen kleinen Lloyd Hansa.
Meine Rückkehr von der Ostsee war mit erheblichen Zahnproblemen gekoppelt, so dass ich danach recht viel Zeit in Wartezimmern unserer Zahnärzte verbrachte. Nur einmal war die Lage ausreichend entspannt, um eine wartende Mitpatientin zeichnerisch zu erfassen.
Am 27. Mai frühstückte ich in der, sich dem Neckar zuwendenden Bäckerei Christian Beisel. Bei der Gelegenheit skizzierte ich einen Gast aus einer griechischen Reisegruppe und malte zuvor noch die rosenberankte Fassade des Hauses Zwingerstraße 10.
Wenige Tage später war es auch endlich abends wieder so warm, dass ich mich mit Freunden auf ein paar Bierchen und einige Pfeifchen draußen vor den Braumeister setzen konnte. Nach dem Abzug meiner Begleitung fertigte ich noch eine schnelle Skizze der Szenerie an.
Dann war auch schon der Mai vorbei. Was im Juni bisher zeichnerisch bei mir geschah, berichte ich später.
















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