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Montag, 9. September 2019

04. bis 09. September 2019 Meine Schutzheiligen in Ostfriesland

Schutzheilige in Ostfriesland?

Lukas ist der Schutzheilige von uns Kunstmalern. Er ist nicht der erste dokumentierte Maler, er ist kein berühmter heiliger Maler aber er hat etwas getan, was ihn in für diese Rolle geprägt hat: Er hat als erster und vielleicht einziger für die Jungfrau Maria als Auftragsarbeit ein Portrait angefertigt. Diese, wahrscheinlich auch erste Ikone ließ ihn in die Rolle des Schutzheiligen unserer Zunft, der "Lukasgilde" schlüpfen. Man muss allerdings wissen, dass er ebenfalls Schutzheiliger der Ärzte, Chirurgen und der Kranken, der Metzger und des Viehs ist. Gerade bei den letzten Beiden hat er sicherlich so manch einen Interessenkonflikt auszustehen, der dem seiner derzeitigen irdischen Vertreterin Julia Klöckner entspricht. Und mit dieser Dame komme ich auch wieder zurück nach Ostfriesland.

Sonntag, 19. Mai 2019

12. bis 19. Mai 2019 in Wismar und Rerik

Der Letzte Teil meines "Ostseeberichtes":
In Rerik angekommen, stellte ich fest, dass ich für mein Boot Ersatzteile benötigte, die ich in der Hansestadt Wismar bekommen konnte. Mit den Besorgungen fertig, fühlte ich mich von einem der Fischimbisse im Hafen eingeladen. Da ich auch vor wenig ordentlichen Küchen und ähnlich auftretendem Küchenpersonal nicht zurückschrecke, beeindruckte mich dieser Imbiss bis zu dem Moment nicht, als ich in die Pommes Frites, die ich zu dem Matjesbrötchen bestellt hatte, biss. Jetzt wusste ich, dass ich tatsächlich eine der letzten echten Hafenspelunken gefunden hatte, die nur hart gesottene Seebären wie ich überleben konnten. Zur Erinnerung gab ich der Spelunke einen geeigneten Namen und fertigte noch eine Zeichnung an.
Die restlichen Tage verliefen bar jeglicher Zeichnerei, da der gute Wind mich ausreichend in meinem Boot beschäftigte. Nur einmal schwappte der Nebel aus der Ostsee in das Salzhaff und ich tauschte Schot und Pinne gegen Block und Bleistift.




Sonntag, 12. Mai 2019

09. bis 12. Mai 2019 Zwei Tage freies Malen, eine Ausstellung und das traurige Ende des Plein-Air-Festivals

Zum Abschluss der Workshop- und Seminarreihe der Woche war am 09. und 10. Mai im Rahmen des Ostsee Plein Air Festival freies Malen angesagt. Wer wollte, konnte sich seine Malgründe an jedem dieser Tage abstempeln lassen, um sie dann jeweils abends für eine Ausstellung in der Kunsthalle Kühlungsborn abzugeben. Dieses Angebot nahm ich gerne an.
So malte ich mich am ersten Tag langsam und genüsslich durch den Konzertgarten West zu dem Ostsee - Grenzturm Kühlungsborn BT11. Nach Abgabe meiner Bilder entwickelte sich über der Ostsee ein dramatisches Szenario, als am Horizont im Abendlicht schwere Gewitterwolken mit dem Regenbogen um meine Aufmerksamkeit rangen. Der Geschwindigkeit der Anfertigung des Bildes ist die perspektivische Genauigkeit ein wenig zum Opfer gefallen...
Der 10. Mai entwickelte sich typisch Ostsee sehr wechselhaft. Wunderbare, warme Sonnenstrahlen heizten mir ordentlich ein, doch dann preschte kalter Regen durch die Kleidung, dass mir die Freude am Malen immer mehr verging. Da half auch nicht, dass wir uns mit Teilen unserer Gruppe an der Marina Kühlungsborn verabredet hatten, um dort noch ein paar gemeinsame Malstunden zu verbringen. Erst recht nicht, nachdem der Regen in Gewinnerpose dauerhaft zeigte, was er so drauf hat. Also zogen wir uns unter die Sonnenschirme eines Bistros zurück und malten dort frei an unseren Bildern. Da ich, so wie auch fast alle anderen MalerInnen, die Fischerboote im Hafen von Kühlungsborn zur Genüge gemalt hatte und ich mich schon auf die kommenden Segeltage auf dem Salzhaff freute, malte ich kurzerhand meinen "Knutt", eine Lobster 12.5 der Werft Lobster Houten Botenbouw, anstelle der Fischerboote an den Fischersteg (Ausgerechnet dieses Bild wurde im Rahmen der Ausstellung verkauft).
Nach Abgabe der Bilder, einem Abendessen im Lehrlings-Imbiss Fetzenbude des Hotels Upstalsboom besuchte ich noch einen Vortrag von Jens Hübner, in dem er über seine Zweirad-Reisen zwischen Schottland und Venedig berichtete.
Am 11.05. wurde die Ausstellung unserer Bilder in der Kunsthalle Kühlungsborn eröffnet. Die Vielfalt der, in diesen zwei Tagen, erstellten Werke war wirklich bewundernswert. Nach der Preisverleihung und einem oder zwei Sektchen verholte sich ein Teil unserer Gruppe in den Irish Pub No. One Kühlungsborn, wo wir der Lifemusik eines Solisten zuhörten und uns vor Allem untereinander bestens unterhielten.
Der 12.05. war dann trotz des schönen Wetters der traurige tag des Abschiedes von dem Ostsee Plein Air Festival und den vielen lieben Menschen, die ich dort kennengelernt hatte. Zuvor galt es aber noch, die eigenen Bilder von der Ausstellung abzuholen.
Die Wartezeit bis zur Öffnung der Räumlichkeiten nutzte ich noch, um ein paar Boote des örtlichen Segelclubs zu malen. Auch waren noch ein paar nette Gespräche möglich, bevor ich dann Kühlungsborn mit Auto und Boot in Richtung Rerik verließ.
Letztlich war der Abschied garnicht so traurig, da ich weiß, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein werde. Und die Freude auf zukünftig Schönes kompensiert immer die Trauer über Vergangenes.













Mittwoch, 8. Mai 2019

08. Mai 2019 Noch mal so richtig Vollgas am letzten Seminartag

Und nun zu Tag Drei des Workshops, welcher typisch für mich mit unnötiger Hektik begann. Unsere Gruppe hatte sich um 10 Uhr an der Seebrücke Ostseebad Kühlungsborn verabredet. Es gab nur eine Person, die durch einen Speicherfehler im großen Chip zwischen den Ohren glaubte, bereits um neun Uhr da sein zu müssen. Und diese Person war natürlich ich!
So drängelte ich mich bei dem Fahrradverleiher, welcher erst um neun Uhr öffnete, vor, erhielt innerhalb von dreißig Sekunden mein Leihrad, düste zu dem Treffpunkt und traf dort keine Person mehr! Oder schon? Da die Truppe zwar pünktlich die Zeiten einhielt, dann aber meistens doch einige Zeit benötigte, um die Erlebnisse der letzten Stunden miteinander auszutauschen, ging ich sofort zur Tagesordnung über und bestellte mir erst einmal ein gutes Frühstück im nahegelegenen Café.
Bald darauf lockte mich das durch den kräftigen Ostwind dramatisch langsame Anlegemanöver des Ausflugsschiffes MS Baltica an der Seebrücke an das Meer zurück. Dieses Schiff ist in der wunderschönen Linienführung der Passagier- und Schnellfrachtschiffe der späten 50er- und 60er Jahre gehalten. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass die MS Baltica am 13.05., also nur 5 Tage später, den 60. Jahrestag seiner Indienststellung feiern würde.
Nachdem ich diese Szene festgehalten hatte, trafen auch langsam die restlichen Gruppenmitglieder ein. Nach ein Demonstrationen zur Perspektive der Seebrücke durch Jens Hübner fuhren wir mit den Rädern zu der Alte Büdnerei, wo wir Aspekten der Landschafts- und Tiermalerei behandelten, bevor wir uns dort mit einem hervorragenden Essen stärkten. Der anschließende Stachelbeerkuchen mit Baiserhaube war dann der Knüller meines ganzen Aufenthaltes an der Ostseeküste!
Skizzen des Leuchtturm Bastorf aus der Froschperspektive sowie freien Themen, wie dem Panorama der Ostseeküste um Kühlungsborn, beendeten dann den offiziellen Teil des Workshops im Café des Leuchtturms.
Nach einer, für Norddeutsche Verhältnisse rasanten Fahrt hinunter vom Leuchtturm-Hügel auf Meereshöhe erreichten wir noch gemeinsam Kühlungsborn West. Hier zeichnete ich noch die ehemalige FDJ-Hochschule / Goebbelsvilla / Villa Baltic, deren tragische und traurige Geschichte immer noch keinen Abschluss finden konnte
(Siehe auch: https://www.ndr.de/…/Vom-Judenschloss-zur-Nachwende-Ruine,v…).










Dienstag, 7. Mai 2019

07. Mai 2019 Unter Dampf nach Heiligendamm und Bad Doberan

Weiter mit Tag 2, dem 07.05., des Workshops mit Jens Hübner im Rahmen des Ostsee Plein Air Festivals:
Die regelmäßige Bahnverbindung zwischen KühlungsbornHeiligendamm und Bad Doberan wird auf einer Schmalspurstrecke von der Mecklenburgische Bäderbahn Molli mittels dampfbetriebenen Zügen angeboten. Diese zuckeln schnaufend und pfeifend durch die Landschaft und ermöglichen dem hektischen Ostsee-Touristen eine Entschleunigung der besonderen Art.
Mit dieser Bahn fuhren wir (Ich natürlich wieder zeichnend im Salonwagen) zu der Steilküste bei Heiligendamm. Nach einigen Malversuchen und einer Mittagspause im Deck Beach Club & Restaurant, Heiligendamm fuhren wir mit dem Molli weiter nach Bad Doberan, wo wir uns mit den verschiedenen Perspektiven der Klosterruine beschäftigten. Anscheinend als Resultat meines Overflows vom Vortag gelangen mir an diesem Tage nur wenige Umsetzungen. Aber zu einer Frontalansicht des Kornhauses in meinem 9 x 14 cm Skizzenbuch reichte die Energie dann doch noch.
Zurück in Kühlungsborn malte ich noch den Eckpavillon der Belle-Epoque-Fassade des Europa Hotel Kühlungsborn.







Montag, 6. Mai 2019

06. Mai 2019 Erster Tag des Plein-Air Festivals in Kühlungsborn

Ab Heute, dem 06.05.19 bis zum 12.05.19 ich in Kühlungsborn an dem Ostsee Plein Air Festival teil. Mit einer sehr sympathischen Gruppe werde ich an den ersten drei Tagen unter Anleitung von Jens Hübner viel über die Möglichkeiten, mittels guter Blattaufteilung, eindeutiger Linienführung, frühzeitiger Entscheidung für die Bildschwerpunkte sowie interessanter Kniffe so zu arbeiten, dass bei erhöhtem Spaß am Malen auch noch deutlich interessantere Ergebnisse im Stile des Arbeitens unseres Dozenten zustande kommen sollten. Wobei ich als träger Ostfriese natürlich schon an diesem ersten Tage ein wenig länger für die Umsetzung brauchte...
Heute, an dem ersten Tag, kamen einige "Auftragsbilder" im Rahmen der Workshops so wie freie Zeichnungen, die ich veranstaltungsbegleitend anfertigte, zustande.
Die Serie beginnt mit Jens' typischer Art der Präsentation, indem er auf dem Boden sitzend den sich um ihn scharrenden Kursmitgliedern seine Informationen (hier: verwendete Aquarellstifte) vermittelt.
Daraufhin versuchten wir seine ersten Tipps an der ehemaligen Seenotrettungsstation von Kühlungsborn West umzusetzen. Dabei galt es auch, mit den immer wieder spontan einsetzenden Regenschauern klar zu kommen. Diese haben mein Bild letztlich deutlich beeinflusst...
Mittels Jens' Unterstützung kamen wir alle zu Ergebnissen, die unserem Stil noch sehr ähnelten.
Nachmittags befassten wir uns noch mit einigen Strandstudien einschließlich dem Erfassen eines der, für Kühlungsborn typischen, Strandkorbvermietungshäuschen (geiles Wort!).

Nebenbei zeigte mir Jens noch ein paar Tricks zum schnellen zeichnen von Menschen.

Am Abend war ich derart platt, dass ich nicht mehr viel Interesse an weiterer zeichnerischer Aktivität zeigte.















Sonntag, 5. Mai 2019

05. Mai 2019 Akklimatisierung in Kühlungsborn

Nach einer ausgedehnten Nachtfahrt erreichte ich heute früh endlich Kühlungsborn, wo ich in der nächsten Woche am Ostsee Plein Air Festival teilnehmen werde.
Bei einem ersten Kennenlernspaziergang zeichnete ich im Hafen zwei Fischkutter. Die etwas schrägen Deckshäuser sind meiner dezenten Übermüdung geschuldet und sehen in Realität deutlich robuster aus...

Wenige Tage später zeichnete ich im gleichen Zeichenbuch und wurde dabei von einem derart starken Regen überrascht, dass das schöne Hafen-Aquarell anschließend ein wenig verregnet wirkte...




Freitag, 26. April 2019

26. April 2019 Das versprochene Komplement zu der Häuslebaueridylle von gestern

Gestern habe ich mich über das beengte Leben in den modernen Schlafdörfern geäußert und versprochen, in dem folgenden Bild das Gegenteil davon anzubieten.
Das hätte auch beinahe geklappt. Auf meiner Rückfahrt von einem Termin in Hanau sah ich rechts von der Landstraße durch die ersten Häuserreihen dieses kleinen Dörfchens Mümling Grumbach, Hessen, Germany einen hübschen Fachwerkhof stehen, in dessen Richtung ich sofort abbog. Der sollte mir den Kontrapunkt zum komprimierten modernen Leben bieten. Nun ja. Aus irgend einem Grunde hatte ich vergessen, dass der Odenwald nie eine wirklich wohlhabende Region war und dass die Ressource "Grund" dort schon immer begrenzt war. So baute man hier schon sehr früh möglichst komprimiert.

Dieser schöne Hof hatte es mir dennoch angetan. Es tat mir in der Seele weh, seinen Verfall mit eigenen Augen, Füller und Aquarellfarbe bezeugen zu müssen. Leider geht es auch den Nachbargebäuden dort nicht viel besser. Bröckelnder Putz, alternde Anstriche aus irgendeiner "Unser-Dorf-soll-schöner-werden-Aktion" von vor dreißig Jahren geben diesem Ort den Charme eines langsam sterbenden Zeugen aus der Zeit, in der Globalisierung, Effizienz und Geschwindigkeit als Schlagworte nicht existierten und eine Region sich noch mit eigener Wirtschaftskraft in bescheidenem Wohlstand am Leben halten konnte.
Jetzt hofft man, dass das Wachstum der Moloche Rhein-Main-Gebiet und Metropolregion Rhein-Neckar noch rechtzeitig den Odenwald erreichen wird, bevor die letzte Bausubstanz in den Zustand hoffnungsloser Wertlosigkeit zerfallen ist.



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