Montag, 24. September 2018

24. September 2018 in der S-Bahn

Nachdem mich der Leihwagen noch durch die Schönwetter-Alpen und den von Unwettern gebeutelten Süden Deutschlands sicher nach Hause gebracht hatte, musste ich ihn heute wieder in Heidelberg abgeben. Auf dem Heimweg zeichnete ich zwei Menschen, von denen ich den einen nicht fertig zeichnen konnte, da er ständig seine Lage wechselte und offensichtlich auch neugierig war, was ich wohl so in meinem Notizbuch zu kritzeln hatte. Kurzerhand habe ich den zweiten Fahrgast so arrangiert, dass der neugierige Gast ihm jetzt scheinbar beim Zeitungslesen über die Schulter schaut. Dieser Zeitungsleser saß so gebannt hinter seiner Lektüre, dass es noch ein Leichtes war, auch sein Umfeld mit auf das Papier zu bringen.


Sonntag, 23. September 2018

22. / 23. September 2018 Zeit zum Ausschlafen, Faulenzen, Pisolino, Zeichnen, Bier und eine Ausstellung

Mit dem 22.09. brach der letzte Tag in Volterra bereits um Mitternacht an. Unsere Fernöstlichen KursteilnehmerInnen malten sich in der neben meinem Zimmer gelegenen Gemeinschaftsküche im Neonlicht der Küchenlampe wie besessen durch die Nacht, um für die Ausstellung am folgenden Abend genügend qualitativ akzeptables "Urban Sketching" Material zur Verfügung zu haben. Natürlich wurde, nach dem weiblichen Konzept der Mehrfachbelastbarkeit gleichzeitig gearbeitet und lautstark geschwätzt...
Entsprechend müde und träge verzichtete ich an dem folgenden Morgen auf meine Volterra-Tour und setzte mich anstelle dessen in den schönen Garten der Villa Guadalupe, um ein wenig zu malen und zu faulenzen (Das kann ich übrigens perfekt!). Bei dem aktiven Teil dieser Ausgestaltung nahm ich mir den Blumentopfgarten unserer Hausherrin vor. Ein nettes Motiv, an welchem ich viel Freude hatte.

Eine gute Stunde vor der öffentlichen (!) Ausstellung war ich dann in der Stadt, ging spazieren und stolperte sofort über einen wunderhübschen, in die Wand des Hauses Vicolo Belladonna 5 eingemauerten, Blumentopf. Diesen wollte ich eigentlich schwarz-weiß mit meinem 8B-Aquarell-Grafit-Stift malen und nur die Blüten einfärben. Beim Aquarellieren mit dem Wasserpinsel schlug dann aber das Schicksal zu:
Ich hatte den Pinsel am Vortag (Säule) trocken gemalt und vergessen, ihn beim Auffüllen auch wieder zu reinigen. So war der Pinsel noch satt mit Terracotta angereichtert, als ich den ersten Strich machte. Die Farbe war also ein Versehen mit glücklichem Ausgang.
Danach musste ich mich aber endlich um das letzte große toskanische Klischee kümmern:
Toskanische Landschaft mit Zypressen auf den Hügeln
Wie durch ein Wunder stolperte ich keine 50 Meter nach dem Blumentopf an der Lungomura über einen atemberaubend schönen Ausblick auf die westliche Toskana, welcher von dem leichten Gegenlicht genau in die richtige Stimmung versetzt wurde. Mit diesem Bild hatte ich dann auch meine letzte Zeichnung für dieses Mal in Volterra angefertigt.
Was noch folgte war eine Ausstellung mit viel Brimborium und ein wenig Netzwerken der anwesenden Expatriats verschiedener Herkunft.
Am nächsten Morgen um sechs Uhr knirschten zum letzten Mal die Steine auf dem Feldweg nach Volterra unter meinen Reifen und bald darauf befand ich mich wieder in der üblichen Autobahnhypnose. Erst ein massiver Stau auf dem Brenner veranlasste mich dazu, mir den Weg über Meran, Riffian und das Timmelsjoch zu suchen. In Riffian genoss ich ein letztes Mal die warme italienische Sonne, zeichnete vom Restaurant Weinberg aus die südlichen Alpenausläufer. Der Rest der Fahrt an diesem 23.09. verging so, wie in den Nachrichten über diesen Unwettertag berichtet wurde:
Nass, langsam und anstrengend.
Aber jetzt bin ich wieder zuhause im Odenwald. Und dort habe ich inzwischen auch schon wieder viel gezeichnet...









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Freitag, 21. September 2018

21. September 2018 Anstrengender Endspurt durch die sakralen Besonderheiten

Weiter geht's mit meinen Erinnerungen an die Zeichenreise in Volterra.
Nachdem ich nunmehr den faulen, aber dennoch ausreichend aktiven 20.09. durchgehechelt habe, ging es am 21.09. sehr ruhig los. Wir frühstückten spät, genossen die ruhige und verträumte Stimmung auf dem Gelände der Villa Guadalupe und malten uns den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend ein wenig warm. Mich faszinierte die nicht EU-Normgerecht aufgezogene und geformte Zitrone mit all ihren Schattierungen etc.
Gegen Mittag fuhren wir zu der Kirche Sangiusto, welche ich bereits drei Tage zuvor aus der Ferne von der Südmauer Volterras aus gemalt hatte. Das Ziel dieses Abstechers bestand darin, neben dem leckeren Essen, welches uns der Kursleiter Majid Modir und seine Assistentin Kelly Medford zubereitet hatten, auch noch ein wenig Licht- und Schatten-Übungen abzuhalten. Eigenartiger Weise waren alle KursteilnehmerInnen ungefähr gleich faul malten direkt von ihrem Essplatz aus die gleiche Säule, obwohl es ausreichend andere Motive gab.
Nach kurzem Feedback durch die Kursleiter wurde das inzwischen institutionalisierte "Pisolino" abgehalten. Ich nutzte derweil die Gelegenheit, mich in eine nahegelegene Bar zurück zu ziehen, um mich dort bei einen guten Espresso mit dem Straßenleben auseinander zu setzen.
Am Nachmittag wurde unsere Herde dann weitergetrieben, bis wir in der Klosterruine Baldia Camaldese neuen Weidegrund für unsere Licht- und Schattenmalerei fanden. Dabei merkte ich ein weiteres Mal, dass nicht immer die gute Stimmung eines Ortes direkten Einfluss auf die innere Freude am Malen haben muss. So kam nur ein leidlich attraktives Abbild eines Gewölbes zustande.
Umso besser war dann der Abschluss des Tages, den ich mit zwei weiteren Leuten in der Bar da Paolina Alessia an der Porta San Francesco bei dem gutem sardischen Revoluzzerbier Birra Ichnusa auch deshalb genoss, weil wir unbeschadet den letzten Tag unserer Guided Sketching Tour überstanden hatten. Der folgende Tag sollte uns zur freien Verfügung stehen.











Donnerstag, 20. September 2018

20. September 2018 Rendez-Vous mit M. C. Escher in Volterra

Das mit der Perspektive ist ja nun mal so ein Ding. Wenn dann noch die Theorie auf das bauliche Chaos einer solchen Stadt wie Volterra stößt, dann muss man sich entscheiden, ob sich die wilde toskanische Architektur nicht besser darstellen lässt, wenn man bewusst auf die eine oder andere Regel perspektivischen Zeichnens verzichtet und den guten alten Herrn Escher aus der gedanklichen Schublade herauszieht.
So habe ich es auch hier getan, indem ich das linke Haus perspektivisch omnipräsent vor, neben und hinter das rechte Haus gesetzt habe.


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