Sonntag, 18. November 2018

18. November 2018 Frische Luft auf der Talwiese

Superdick in Merinowolle verpackt habe ich mich gestern in der Mittagshitze "auf den Berg" unweit des noch geschlossenen Skiheim - Talwiesenschänke zum Malen dieses schönen Holzhauses (Talwiese 22, Bad Herrenalb) gewagt. Auf der Kofferraumklappe meines Smart sitzend genoss ich die bitterkalt daher brausende Bergluft, bis irgendwann das Zittern keine vernünftige Pinselführung mehr ermöglichte.
Dennoch hatte ich Glück. Denn heute liegt der Ort in einem Schneetreiben nahezu unkenntlich verborgen.






16. und 18. November 2018 Weitere nette Mitpatienten

Entsprechend meines letzten Posts über die Vorhölle für die schlechten Kinder der 60er und 70er ist es auch nicht verwunderlich, dass meine Mitpatienten mit unterschiedlich aktiven Mienen an den verbal vorgetragenen "Anwendungen" teilnehmen...

Ich verwende absichtlich "namenlose" Personenbezeichnungen für Portraits mir sympathischer Mitpatienten, die ich in der Klinik anfertige. Die Titel sind in keiner Form wertend.





Freitag, 9. November 2018

09. November 2018 Morgens früh um Sieben ist die Welt noch in Ordnung?

Morgens um sieben war zu meiner Kindheit die Welt noch in Ordnung. So jedenfalls betitelte Eric Malpass damals ein Buch, welches für mich fatal wirkend mit einem kleinen Jungen, der seinen Eltern auf einem Tablett das Frühstück an das Bett brachte, illustriert wurde (https://www.amazon.de/Morgens-sieben-Welt-noc…/…/B0000BSH3X…). Es kann gut sein, dass meine Depressionen und vielleicht sogar die meiner gesamten Generation damit zusammenhängen, dass dieses Buch suggerierte, warum Eltern unglücklich waren und sich stritten:
Denn es lag ausschließlich an diesen unglückseligen Bälgern wie mir, die es eben nicht bewerkstelligten, ihren Eltern morgens früh um sieben einen glücklichen Tagesbeginn zu bescheren.
Insofern ist mein Aufenthalt in der Celenus Klinik Bad Herrenalb tiefenpsychologisch absolut begründet. Denn hier arbeiten ab sieben Uhr morgens Bagger und andere Geräte laut klappend und hupend an der Neugestaltung einer glücklichen Zukunft der nächsten Generationen Rehapatienten, während meine Mitpatienten und ich vorwiegend als Kinder der 60er bis früh-70er Jahre im gleichen Zuge um sieben Uhr aus dem Schlaf gerissen werden. Und, um uns dann den Tag ein wenig weniger glücklich zu machen, wird auch uns kein Frühstück an unser Bett geliefert. Vielmehr versammelt sich dann die Mannschaft in einem dunklen Loch, auch Speisesaal genannt, um dort das immerhin gute Frühstück einzunehmen.
So sieht also die Vorhölle derer aus, die wesentlich am dem Leid und Unglück ihrer Eltern schuld tragen, indem sie die einfachsten Anforderungen an ihre Kindheit nicht zu erfüllen vermochten.





09. November 2018 Von den angenehmen Menschen

Dem Leisen geht es wie dem stimmlosen Hund

Irgendwann tauchen in solch einer Reha-Klinik Patienten ab, reisen Heim oder wechseln die Klinik und an solchen Tagen gibt es dann auch wieder Frischfleisch für das Klinikpersonal. Es gibt nur wenige Wechsel, die für mich markant waren. So zuletzt einer, bei dem ein ganzer Schwung interessanter, wenn auch nicht unbedingt sympathischer, Typen auftauchte. So erschien neben etwas vorlauteren und oberflächlichen Vertretertypen zusammen mit burnoutgeschädigten Klein-Managern auch ein Mensch, der mir deshalb sehr sympathisch war, weil er trotz seines muskulösen Auftretens ein sehr sensibler, feiner Typ war. Was mir erst durch ihn an mir auffiel war, dass leise Menschen das gleiche Problem haben wie stimmlose Hunde. Werden sie von ihrem Umfeld angegriffen, in Frage gestellt, herabgewürdigt, entwürdigt oder auf andere Weise seelisch schlecht behandelt, dann gibt es kein Selbstwertgefühl, dass rechtzeitig dafür sorgt, dass das Umfeld besser mit seinem Tun aufhört.
Dadurch entwickelt sich bei solchen Menschen wie mir eine wutlose, innere, Aggression, die irgendwann einmal nach Außen platzt. Ob dann ein Angreifer nach Strich und Faden verprügelt wird, ihm durch offenen Hass sein Leben schwer gemacht wird oder sich die Aggression nach innen dreht und dem Angegriffenen seine Wertlosigkeit vor Augen führt, um ihn so auf den Weg zum Suizidversuch zu bringen, das ist leider letztlich vom Niveau her identisch. Nur, dass ich die Menschen bewundere, die noch über genug Selbsterhaltungstrieb verfügen, um nicht sich selber zu vernichten...

Soweit zu den vielen Typen, denen man so in einer Klinik begegnet. Hier auch noch ein, bei einem der vielen Vorträge überzeichnet dargestellter, Mitpatient, welcher mir durch seinen Pfälzer Dialekt und seine Art ebenfalls sehr sympathisch war.


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