Sonntag, 19. Mai 2019

12. bis 19. Mai 2019 in Wismar und Rerik

Der Letzte Teil meines "Ostseeberichtes":
In Rerik angekommen, stellte ich fest, dass ich für mein Boot Ersatzteile benötigte, die ich in der Hansestadt Wismar bekommen konnte. Mit den Besorgungen fertig, fühlte ich mich von einem der Fischimbisse im Hafen eingeladen. Da ich auch vor wenig ordentlichen Küchen und ähnlich auftretendem Küchenpersonal nicht zurückschrecke, beeindruckte mich dieser Imbiss bis zu dem Moment nicht, als ich in die Pommes Frites, die ich zu dem Matjesbrötchen bestellt hatte, biss. Jetzt wusste ich, dass ich tatsächlich eine der letzten echten Hafenspelunken gefunden hatte, die nur hart gesottene Seebären wie ich überleben konnten. Zur Erinnerung gab ich der Spelunke einen geeigneten Namen und fertigte noch eine Zeichnung an.
Die restlichen Tage verliefen bar jeglicher Zeichnerei, da der gute Wind mich ausreichend in meinem Boot beschäftigte. Nur einmal schwappte der Nebel aus der Ostsee in das Salzhaff und ich tauschte Schot und Pinne gegen Block und Bleistift.




Sonntag, 12. Mai 2019

09. bis 12. Mai 2019 Zwei Tage freies Malen, eine Ausstellung und das traurige Ende des Plein-Air-Festivals

Zum Abschluss der Workshop- und Seminarreihe der Woche war am 09. und 10. Mai im Rahmen des Ostsee Plein Air Festival freies Malen angesagt. Wer wollte, konnte sich seine Malgründe an jedem dieser Tage abstempeln lassen, um sie dann jeweils abends für eine Ausstellung in der Kunsthalle Kühlungsborn abzugeben. Dieses Angebot nahm ich gerne an.
So malte ich mich am ersten Tag langsam und genüsslich durch den Konzertgarten West zu dem Ostsee - Grenzturm Kühlungsborn BT11. Nach Abgabe meiner Bilder entwickelte sich über der Ostsee ein dramatisches Szenario, als am Horizont im Abendlicht schwere Gewitterwolken mit dem Regenbogen um meine Aufmerksamkeit rangen. Der Geschwindigkeit der Anfertigung des Bildes ist die perspektivische Genauigkeit ein wenig zum Opfer gefallen...
Der 10. Mai entwickelte sich typisch Ostsee sehr wechselhaft. Wunderbare, warme Sonnenstrahlen heizten mir ordentlich ein, doch dann preschte kalter Regen durch die Kleidung, dass mir die Freude am Malen immer mehr verging. Da half auch nicht, dass wir uns mit Teilen unserer Gruppe an der Marina Kühlungsborn verabredet hatten, um dort noch ein paar gemeinsame Malstunden zu verbringen. Erst recht nicht, nachdem der Regen in Gewinnerpose dauerhaft zeigte, was er so drauf hat. Also zogen wir uns unter die Sonnenschirme eines Bistros zurück und malten dort frei an unseren Bildern. Da ich, so wie auch fast alle anderen MalerInnen, die Fischerboote im Hafen von Kühlungsborn zur Genüge gemalt hatte und ich mich schon auf die kommenden Segeltage auf dem Salzhaff freute, malte ich kurzerhand meinen "Knutt", eine Lobster 12.5 der Werft Lobster Houten Botenbouw, anstelle der Fischerboote an den Fischersteg (Ausgerechnet dieses Bild wurde im Rahmen der Ausstellung verkauft).
Nach Abgabe der Bilder, einem Abendessen im Lehrlings-Imbiss Fetzenbude des Hotels Upstalsboom besuchte ich noch einen Vortrag von Jens Hübner, in dem er über seine Zweirad-Reisen zwischen Schottland und Venedig berichtete.
Am 11.05. wurde die Ausstellung unserer Bilder in der Kunsthalle Kühlungsborn eröffnet. Die Vielfalt der, in diesen zwei Tagen, erstellten Werke war wirklich bewundernswert. Nach der Preisverleihung und einem oder zwei Sektchen verholte sich ein Teil unserer Gruppe in den Irish Pub No. One Kühlungsborn, wo wir der Lifemusik eines Solisten zuhörten und uns vor Allem untereinander bestens unterhielten.
Der 12.05. war dann trotz des schönen Wetters der traurige tag des Abschiedes von dem Ostsee Plein Air Festival und den vielen lieben Menschen, die ich dort kennengelernt hatte. Zuvor galt es aber noch, die eigenen Bilder von der Ausstellung abzuholen.
Die Wartezeit bis zur Öffnung der Räumlichkeiten nutzte ich noch, um ein paar Boote des örtlichen Segelclubs zu malen. Auch waren noch ein paar nette Gespräche möglich, bevor ich dann Kühlungsborn mit Auto und Boot in Richtung Rerik verließ.
Letztlich war der Abschied garnicht so traurig, da ich weiß, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein werde. Und die Freude auf zukünftig Schönes kompensiert immer die Trauer über Vergangenes.













Mittwoch, 8. Mai 2019

08. Mai 2019 Noch mal so richtig Vollgas am letzten Seminartag

Und nun zu Tag Drei des Workshops, welcher typisch für mich mit unnötiger Hektik begann. Unsere Gruppe hatte sich um 10 Uhr an der Seebrücke Ostseebad Kühlungsborn verabredet. Es gab nur eine Person, die durch einen Speicherfehler im großen Chip zwischen den Ohren glaubte, bereits um neun Uhr da sein zu müssen. Und diese Person war natürlich ich!
So drängelte ich mich bei dem Fahrradverleiher, welcher erst um neun Uhr öffnete, vor, erhielt innerhalb von dreißig Sekunden mein Leihrad, düste zu dem Treffpunkt und traf dort keine Person mehr! Oder schon? Da die Truppe zwar pünktlich die Zeiten einhielt, dann aber meistens doch einige Zeit benötigte, um die Erlebnisse der letzten Stunden miteinander auszutauschen, ging ich sofort zur Tagesordnung über und bestellte mir erst einmal ein gutes Frühstück im nahegelegenen Café.
Bald darauf lockte mich das durch den kräftigen Ostwind dramatisch langsame Anlegemanöver des Ausflugsschiffes MS Baltica an der Seebrücke an das Meer zurück. Dieses Schiff ist in der wunderschönen Linienführung der Passagier- und Schnellfrachtschiffe der späten 50er- und 60er Jahre gehalten. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass die MS Baltica am 13.05., also nur 5 Tage später, den 60. Jahrestag seiner Indienststellung feiern würde.
Nachdem ich diese Szene festgehalten hatte, trafen auch langsam die restlichen Gruppenmitglieder ein. Nach ein Demonstrationen zur Perspektive der Seebrücke durch Jens Hübner fuhren wir mit den Rädern zu der Alte Büdnerei, wo wir Aspekten der Landschafts- und Tiermalerei behandelten, bevor wir uns dort mit einem hervorragenden Essen stärkten. Der anschließende Stachelbeerkuchen mit Baiserhaube war dann der Knüller meines ganzen Aufenthaltes an der Ostseeküste!
Skizzen des Leuchtturm Bastorf aus der Froschperspektive sowie freien Themen, wie dem Panorama der Ostseeküste um Kühlungsborn, beendeten dann den offiziellen Teil des Workshops im Café des Leuchtturms.
Nach einer, für Norddeutsche Verhältnisse rasanten Fahrt hinunter vom Leuchtturm-Hügel auf Meereshöhe erreichten wir noch gemeinsam Kühlungsborn West. Hier zeichnete ich noch die ehemalige FDJ-Hochschule / Goebbelsvilla / Villa Baltic, deren tragische und traurige Geschichte immer noch keinen Abschluss finden konnte
(Siehe auch: https://www.ndr.de/…/Vom-Judenschloss-zur-Nachwende-Ruine,v…).










Dienstag, 7. Mai 2019

07. Mai 2019 Unter Dampf nach Heiligendamm und Bad Doberan

Weiter mit Tag 2, dem 07.05., des Workshops mit Jens Hübner im Rahmen des Ostsee Plein Air Festivals:
Die regelmäßige Bahnverbindung zwischen KühlungsbornHeiligendamm und Bad Doberan wird auf einer Schmalspurstrecke von der Mecklenburgische Bäderbahn Molli mittels dampfbetriebenen Zügen angeboten. Diese zuckeln schnaufend und pfeifend durch die Landschaft und ermöglichen dem hektischen Ostsee-Touristen eine Entschleunigung der besonderen Art.
Mit dieser Bahn fuhren wir (Ich natürlich wieder zeichnend im Salonwagen) zu der Steilküste bei Heiligendamm. Nach einigen Malversuchen und einer Mittagspause im Deck Beach Club & Restaurant, Heiligendamm fuhren wir mit dem Molli weiter nach Bad Doberan, wo wir uns mit den verschiedenen Perspektiven der Klosterruine beschäftigten. Anscheinend als Resultat meines Overflows vom Vortag gelangen mir an diesem Tage nur wenige Umsetzungen. Aber zu einer Frontalansicht des Kornhauses in meinem 9 x 14 cm Skizzenbuch reichte die Energie dann doch noch.
Zurück in Kühlungsborn malte ich noch den Eckpavillon der Belle-Epoque-Fassade des Europa Hotel Kühlungsborn.







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