Dienstag, 18. September 2018

18. September 2018 Die ungeliebte Dynamik der Gruppenreisen

Über meine Affinität zu Gruppenreisen habe ich mich bereits im letzten Post ausgelassen. Interessant an Gruppen ist nicht selten die physische Dynamik, mit der diese sich bewegen. Ein Phänomen, an dem Städtebauer, Tourismusmanager und Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts sich immer noch die Zähne ausbeißen. So kann ein trivialer Stopp sich leicht mal über bis zu 30 Minuten hinziehen, während die sukzessive Bestellung von zehn Eis in der Eisdiele innerhalb von zwei Minuten vonstatten gegen kann.
Entsprechend habe ich mich bei der Bemessung meiner Skizzenpause in der Stadtmitte von Volterra verschätzt. Es reichte gerade mal für 19 Striche, als ich feststellen musste, dass sich unsere Mannschaft bereits um fast 50 Meter von mir entfernt hatte.
Aber dank der Erfindung des flüssig auftragbaren farbigen Pigmentes ließ sich dennoch in der nächsten Standpause was aus der rudimentären Skizze machen.


18. September 2018 Malseminarfrust eines Waldorfschulgeschädigten

Da ich ja nun einmal ein raubeiniges Sensibelchen bin und seit meinen damalig schlechten Erfahrungen in meiner gewaltbereiten religiösen Kaderschule (Waldorfschule Bremen) ein gespaltenes Verhältnis zur Malerei habe, ist Frust in Malseminaren für mich kein wirkliches Novum. So musste ich auch gestern feststellen, dass ich nicht nur zu blöd bin, meinen Namen entsprechend meinen sich nach den Erwartungen der Lehrerin zu entwickelnden inneren Gefühle zu tanzen, sondern auch nicht so zu sehen vermag, wie es die Dozentin gestern von uns erwartete. Nach einer Nacht der psychischen Aufbereitung gönnte ich mir heute früh erst einmal einen guten Kaffee und ein Pfeifchen im Garten der Villa Guadalupe bei Volterra in der Toskana. Und siehe da: schon war die Welt wieder in Ordnung.

Die Moral von der Geschicht:
Gegen schlechte Laune helfen Skizzenblock, ein gutes Pfeifchen und starker Kaffee mit Milch...




Bleistift

18. September 2018 Licht und Schatten in Volterra

Volterra liegt in der Nähe der Villa, in welcher wir uns erzählen lassen, dass Bilder nur mit brutalen Schatten-Licht-Kontrasten funktionieren. Ein Ansatz, der meinem Herzen einen heftigen Stich versetzt, da ich irgendwie das Gefühl habe, von der Möglichkeit der Darstellung von Leben und Lebensfreude in die Rolle eines Designers für bayrische Weißwurstprospekte gepresst zu werden. Aber seht selbst:

Zuerst das Bild aus dem Weißwurstprospekt mit der Abbildung des römischen Theaters von Volterra und anschließend der Blick vom gleichen Standpunkt aus über die historische Stätte hinweg auf die Kirche Sanguisto, oder auch der Blick auf den nördlichen Stadtrand von Volterra.




Montag, 17. September 2018

17. September 2018 ein regnerischer Tagesbeginn in der sonst so trockenen Toskana

Es ist ganz locker achtzehn Jahre her, dass ich zum letzten mal in der Toscana war. Ein Gefühl hatte sich jedoch in mir verfestigt: die Toscana ist eine hoffnungslos ausgetrocknete Gegend. So war ich gestern angenehm überrascht, als es immer wieder mal regnete und sich Farben einstellten, die ich von hier bisher nicht kannte. Die Toscana in toskanisch freundlicher Gewitterstimmung werde ich sicherlich sobald nicht mehr vergessen. Die Wolken hingen violett-blau über der Landschaft, in der Ferne ließ sich gelegentlich ein zögerliches Grollen vernehmen und zur Unterstreichung seiner Kraft ließ das Gewitter noch einen freundlichen Blitz über die Landschaft zucken, bevor es sich in sein wohlverdientes "Pisolino" (Nachmittagsschläfchen) zurückzog.



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